Hauseigentümer gesucht für Praxistest mit Solarthermie-Technik für 60.000 Euro

Privathaushalte verbrauchen mehr als drei Viertel der Energie für Heizung und Warmwasser / Sonnenwärme als klimafreundliche Ergänzung bisher nur bei jeder zehnten Heizanlage / 6 Mio. Tonnen weniger CO2 durch 7,5 Mio. neue Anlagen

Röhrenkollektor auf Hausdach mit Sonnenreflektion

Berlin, 11. Dezember 2015. Für einen bundesweiten Test mit Solarthermie-Technik sucht die gemeinnützige co2online GmbH Hauseigentümer. Diese können sich bis zum 31. Januar 2016 auf www.wirksam-sanieren.de/praxistest-solarthermie bewerben. Für das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt stellt die Beratungsgesellschaft Technik im Gesamtwert von rund 60.000 Euro zur Verfügung.

Bislang kommt Solarthermie nur bei etwa jeder zehnten Heizanlage zum Einsatz (rund 2 Mio. Solarthermieanlagen bei knapp 21 Mio. Heizungen). Der Praxistest will herausfinden, warum sich die Technik am Markt nur zögerlich durchsetzt. Es nehmen acht Haushalte aus ganz Deutschland teil, die im Frühjahr 2016 Solarthermieanlagen installieren oder bereits jetzt nutzen. Andere Hauseigentümer sollen von den Erfahrungen dieser Haushalte profitieren – und so künftig genau wissen, worauf bei der Auswahl der Technik, der Suche nach Fördermitteln und Handwerkern sowie bei Installation und Nutzung von Solarthermie zu achten ist.

Größtes Potenzial fürs Senken der CO2-Emissionen im Privathaushalt

Mit Solarthermie können Hauseigentümer den Verbrauch fossiler Energieträger wie Erdgas und Heizöl und ihre CO2-Emissionen deutlich senken. Über Kollektoren auf dem Dach oder an der Fassade wird Sonnenenergie genutzt, um Trinkwasser für Bad und Küche zu erhitzen oder auch die Heizung zu unterstützen. „Wer gleichzeitig etwas für Klima und Konto tun möchte, sollte bei seiner Heizanlage anfangen“, sagt co2online-Projektleiterin Sophie Fabricius. „Denn Heizung und Warmwasser sind für mehr als drei Viertel des Energieverbrauchs im Privathaushalt verantwortlich.“ Besonders schnell rechnet sich der Einbau einer Solarthermieanlage, wenn zugleich der Heizkessel getauscht wird.

70 Prozent aller Heizanlagen veraltet – die Gelegenheit für Solarthermie

Mehr als 6 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr ließen sich in Deutschland laut co2online vermeiden, wenn die Hälfte der veralteten Kessel ersetzt werden würde und dabei Solarthermie zum Einsatz käme. Sinnvoll wäre ein Kesseltausch nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) bei rund 70 Prozent aller 21 Millionen Heizanlagen in Deutschland.

Unterstützt wird der Praxistest Solarthermie von den Unternehmen Allmess, Brötje, Buderus, Itron, Junkers, Paradigma, Thermondo und Vaillant. Die Partner stellen vier Brennwertgeräte mit Solarthermie und eine Solarthermieanlage zur Nachrüstung. Außerdem erhalten die fünf ausgewählten Test-Haushalte Wärmemengenzähler oder Gas Smart Meter, um den Ertrag der Solarthermieanlagen messen zu können. Die Kosten der Installation werden zumindest teilweise übernommen.

Über „Wirksam sanieren“ und co2online

„Wirksam sanieren“ (https://www.wirksam-sanieren.de) ist eine Kampagne von co2online. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt die Kampagne. Mit Dossiers und Praxistests zeigt „Wirksam sanieren“, wie Hauseigentümer bei Sanierungen das volle Sparpotenzial erschließen. Grundlage dafür ist ein Sanierungstest, der erstmals festgestellt hat, wie groß der Unterschied zwischen der technisch möglichen und der tatsächlichen Energieeinsparung ist und wo die Gründe dafür liegen.

Die gemeinnützige co2online GmbH (https://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests motiviert co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen. Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.