Fenster abdichten: So geht's

Kennen Sie das: Sie sitzen im beheizten Zimmer und Ihnen ist trotzdem kalt? Keine Seltenheit bei alten Fenstern! Mithilfe eines brennenden Teelichts, eines Blattes oder mit Rauch können Sie testen, ob Zugluft das Problem ist – und es mit einfachen Mitteln beheben.

HeizCheck: Heizenergieverbrauch prüfen

Heizkosten wegen undichter Fenster zu hoch? Prüfen Sie Ihren Verbrauch und vergleichen Sie ihn mit dem ähnlicher Haushalte. Nötig ist dazu Ihre Heizkostenabrechnung:

Wenn Sie undichte Fenster nachträglich abdichten, vermeiden Sie bei einer Gasheizung im Schnitt rund 230 kg CO2 im Jahr. Die Investition in Dichtungsband lohnt sich: In einem Einfamilienhaus mit 110 m2 können Sie pro Jahr über 900 kWh und 150 Euro (fast 15 Euro pro Fenster) einsparen. Und Sie schaffen ein wohliges Raumgefühl. In den folgenden sechs Schritten zeigen wir Ihnen, wie Sie Fenster und Türrahmen einfach und kostengünstig dicht bekommen.

Fenster abdichten in 5 Schritten

  • Zeitaufwand pro Fenster: 30 Minuten
  • Kosten pro Fenster: 13 - 25 Euro
  • Einsparung pro Fenster/Jahr: ca. 15 Euro

Wenn Sie Ihre Fenster abdichten, können Sie auf einen meist teureren Austausch verzichten. Auch neue Fenster können Sie sich dadurch ersparen.

Schritt 1: Prüfen, ob das Fenster undicht ist

Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Fenster gut abgedichtet sind, können Sie dies anhand eines einfachen Tricks effektiv testen: Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fenster und Fensterrahmen und schließen Sie das Fenster. Versuchen Sie nun, das Papier aus dem geschlossenen Fenster herauszuziehen. Lässt es sich nicht oder nur stark beschädigt herausziehen, ist das ein Zeichen für gut schließende Fenster. Lässt sich das Papier ohne großen Widerstand herausziehen, so können Sie sich sicher sein, dass Ihr Fenster undicht ist.

Auch mit Rauch, einem Teelicht oder einer anderen Kerze lässt sich erkennen, ob ein Fenster undicht ist. Fahren Sie mit der Flamme am Fensterrahmen entlang. Wenn es zu flackern anfängt, ist die Stelle undicht. 

Fenster undicht? Mit einem Blatt Papier lässt sich testen, ob ein Fenster dicht ist oder nicht.(c) co2online | Julia Axmann

Schritt 2: Fenster abmessen und Dichtungslänge bestimmen

Mit einem Zollstock können Sie die Maße der Fensterumrandung abmessen. Anhand der Ergebnisse können Sie abschätzen, wie lang die Dichtungsstreifen insgesamt sein müssen.

Tipp: Dichten Sie bei Kastendoppelfenstern nur den inneren Flügel ab, sonst sammelt sich das Kondenswasser im Zwischenraum und Feuchtigkeitsschäden können entstehen.

Mit einem Zollstock können Sie Ihren Fensterrahmen vor dem abdichten abmessen.(c) co2online | Julia Axmann

Schritt 3: Dichtungsband fürs Fensterabdichten kaufen

Die Materialien, die Sie zum Abdichten der Fenster benötigen, finden Sie in jedem handelsüblichen Baumarkt oder anderen Fachmärkten. Sie brauchen:

  • Dichtungsband (5 Meter kosten etwa 13 - 25 Euro)
  • Teppichmesser
  • Schwammtuch
  • eventuell Ethanol zum Reinigen der Fensterrahmen

Dichtungsband gibt es in Form von Gummidichtungen oder Schaumdichtungsband. Schaumdichtungsband ist meist günstiger, aber weniger haltbar. Beides gibt es in unterschiedlichen Dicken und Profilen.

Um Ihre Fenster abzudichten, benötigen Sie Dichtungsband, Teppichmesser und ein Geschirrtuch.(c) co2online | Julia Axmann

Schritt 4: Dichtungsband zurechtschneiden und Fensterrahmen säubern

Das Dichtungsband schneiden Sie am besten auf einem kratzfesten Untergrund zu. Wir empfehlen ein Schneidebrett als Unterlage. Jetzt geht das eigentliche Abdichten der Fenster jetzt richtig los.

Damit das Dichtungsband gut klebt, muss der Untergrund sauber sein. Sie haben die Fensterrahmen schon lange nicht geputzt? Dann ist jetzt die Zeit dafür! Am besten geht das mit Ethanol, da dieses schnell verfliegt und keine Rückstände auf dem Rahmen hinterlässt. Spülmittel dagegen können Seifenreste auf dem Rahmen zurücklassen, die die Klebefestigkeit des Dichtungsbandes negativ beeinflussen.

Reinigen Sie Ihre Fenster bevor Sie das Dichtungsband befestigen.(c) co2online | Julia Axmann

Schritt 5: Dichtungsband aufkleben

Die zugeschnittenen Dichtungsbänder sind meist selbstklebend. Entfernen Sie einfach die Folie und schon kann der Klebespaß beginnen. Kleben Sie das Dichtungsband auf Rahmen des Fensterflügels, wie auf dem Foto gezeigt. Bei der Seite mit den Beschlägen (Scharnieren) sollten Sie die Dichtung an die Stirnseite des Rahmens anbringen. Dann hält sie länger.

Wichtig: Achten Sie beim Anbringen in den Ecken darauf, dass sich das Fenster noch einwandfrei schließen lässt. Mit dem Papiertest, Rauch oder Kerze können Sie nach dieser Maßnahme noch einmal testen, ob das Fenster jetzt wirklich dicht ist.

Mit einem selbstklebenden Dichtungsband können Sie Ihre Fenster abdichten.(c) co2online | Julia Axmann

Die fünf beschriebenen Schritte zeigen, wie Sie den Fensterrahmen Ihres Fenster abdichten können. Wenn Sie darüber hinaus noch die Fensterbank und andere Bestandteile der Fenster erneuern beziehungsweise abdichten möchten, müssen Sie eine neue Dichtungsmasse aus Silikon oder Acryl auftragen. Wie das Ganze in der Praxis funktioniert, sehen Sie im folgenden Video: 

Bonus-Spartipp: Richtig lüften

Das Abdichten ist geglückt. Für den Winter sind Sie nun gewappnet. Da jetzt weniger Luft entweicht, sollten Sie besonders auf regelmäßiges Stoßlüften achten. Denn richtiges Lüften spart Energie, beugt Schimmel vor und schafft ein angenehmes Raumklima. Ihre Heizkostenabrechnung und das Klima werden es Ihnen danken!

Hinweis: Machen Sie den HeizCheck und überprüfen Sie Ihren Verbrauch.

Autorin: Laura Wagener

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