2 Millionen Tonnen weniger CO2 durch Heizgutachte

Rund zwei Millionen Tonnen weniger CO2-Emissionen und 1,12 Milliarden zusätzlicher Umsatz für Handwerk und Industrie – das ist die erfolgreiche Bilanz der Heizspiegelkampagne.

Heizgutachten sind eines der effizientesten Klimaschutzinstrumente, die es in Deutschland gibt. Das geht aus einer aktuellen Evaluation des unabhängigen Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hervor. Jedes Heizgutachten stößt – hochgerechnet auf 20 Jahre – eine Vermeidung von 51,6 Tonnen CO2 an. Zudem ist es ein Konjunkturpaket für Handwerk und Industrie. Dort sorgt jedes Gutachten für zusätzlichen Umsatz von rund 28.000 Euro und 0,35 Personenjahre Beschäftigung.

40.000 Mieter und Eigentümer haben in den vergangenen zwei Jahren ein Heizgutachten bestellt. Durch die anschließenden Sanierungen konnten insgesamt 1,12 Milliarden Euro zusätzlicher Umsatz für Handwerk und Industrie erzielt sowie rund zwei Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Das entspricht etwa den jährlichen Emissionen einer Stadt wie Münster.

Beispiellose Effektivität: 1,65 Euro Fördergeld vermeidet eine Tonne CO2

Heizgutachten haben – gemessen am Verhältnis der eingesetzten Gelder und erzielten Effekte – eine in Deutschland beispiellose Wirkung. Bei Fördermitteln in Höhe von 3,377 Millionen Euro, die das Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative bereit stellte, betragen die Impulskosten pro vermiedene Tonne CO2 1,65 Euro. Das heißt: Um die Vermeidung von einer Tonne CO2 anzustoßen, wurden 1,65 Euro ausgegeben.

Zum Vergleich: Bei einer geförderten Vor-Ort-Energieberatung belaufen sich die Kosten pro eingesparte Tonne CO2 auf 4,70 Euro. An der Leipziger Energiebörse EEX wurde die Tonne CO2 im April 2011 mit rund 16 Euro gehandelt.

Jeder vierte Vermieter reagiert mit Modernisierung auf Heizgutachten

Außerdem löst ein Heizgutachten mit jedem geförderten Euro zusätzlich ein Investitionsvolumen von 333 Euro im Handwerk aus und schafft bzw. sichert Beschäftigung für einen Arbeitstag. 65 Prozent der Mieter informierten ihre Vermieter über die Ergebnisse des Gutachtens. Jeder vierte Vermieter reagiert daraufhin mit mindestens einer Modernisierung am Gebäude. Jeder fünfte Hauseigentümer nahm außerdem als Reaktion auf das Gutachten eine Energieberatung in Anspruch. Mit diesen Impulsen für Klimaschutz und Gebäudesanierung sind Heizgutachten ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand sorgen sie in privaten Haushalten für mehr Energieeffizienz.