Lüften, heizen, sparen – auch während Corona
Lüften im Corona-Winter – klettern da nicht die Heizkosten? Nicht unbedingt. Wer clever lüftet, kann sogar sparen. Ein Tipp vorweg: Wände können Wärme speichern, sodass sich der Raum nach dem Lüften schneller wieder erwärmt.
Wie richtig lüften? – Das Wichtigste auf einen Blick
- Querlüften mit Durchzug oder Stoßlüften am besten gegen Viren und hohe Heizkosten
- Lüften über angekippte Fenster verringert die Virenlast kaum und verschwendet Energie.
- Lüftungsdauer abhängig von: Außentemperatur, Intensität des Luftaustauschs sowie Anzahl und Aktivität der (infizierten) Personen
- Türen von angrenzenden Räumen schließen, um Virenaustausch zwischen Räumen zu vermeiden und Wärme in beheizten Zimmern zu halten.
- Heizung runterdrehen während des Lüftens!
Alle 20 Minuten stoßlüften und das im Winter. Das klingt nicht nur nach Gänsehaut, sondern auch nach einer saftigen Heizkostenabrechnung und mehr CO2. Stimmt das? Wer zu Hause richtig lüftet, kann sogar Heizkosten sparen. Wie können auch Schulen und Kitas, Büros und Geschäfte, Bars und Restaurants das Infektionsrisiko gering halten und gleichzeitig das Klima schonen? Wir zeigen es Ihnen.
Zu Hause richtig lüften
Ob in der Wohnung oder im Eigenheim – richtiges Lüften im Winter schützt nicht nur vor Ansteckung, sondern spart auch Energie! So sinken Heizkosten und CO2-Ausstoß – um 155 Euro und einer halben Tonne CO2 pro Jahr im Einfamilienhaus. Voraussetzung dafür ist: stoßlüften statt angekippte Fenster und das 3- bis 4-mal täglich. Die Lüftungsdauer hängt von der Temperaturdifferenz und der Aktivität im Raum ab. Bei normaler Innenraumnutzung empfehlen wir für die aktuelle Jahreszeit:
- ca. 10 Minuten im November und März
- ca. 5 Minuten im Dezember bis Februar
Bei Besuch rät das Umweltbundesamt dazu, auch währenddessen zu lüften, um das Risiko einer Ansteckung zu senken.
Nicht vergessen: Drehen Sie immer Ihre Heizkörperthermostate herunter, wenn Sie lüften, damit die Heizung nicht unnötig hochfährt.
Warum ist Heizen fürs Lüften so wichtig?
Heizen und Lüften sind kein Widerspruch. Denn der Luftaustausch ist am effizientesten, wenn kalte und warme Luft aufeinandertreffen. Stoßlüften funktioniert im Winter am besten: bei großer Temperaturdifferenz zwischen draußen und drinnen. Noch schneller geht es bei gegenüberliegenden Fenstern, die Durchzug ermöglichen. In gut beheizten Räumen speichern außerdem die Wände Wärme. Auch dadurch kommt der Raum nach dem Lüften schnell wieder auf eine angenehme Temperatur. Beim Kipplüften hingegen kühlen die Wände rund ums Fenster aus. Dann ist mehr Heizenergie nötig, um den Raum wieder zu erwärmen. Das erhöht nicht nur die Heizkosten, sondern auch das Schimmelrisiko.
Richtig lüften in der Schule
Das Umweltbundesamt empfiehlt in Klassenräumen mit 20 bis 30 Kindern
- in jeder Unterrichtspause bei weit geöffnetem Fenster zu lüften.
- nach 20 Minuten auch während des Unterrichts zu lüften.
- eine CO2-Ampel zu verwenden, um die Luftqualität zu überwachen.
Dabei sollten die Türen zum Flur geschlossen bleiben, um einen Luftaustausch mit anderen Räumen zu vermeiden.
Richtig lüften im Büro
Die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregeln raten dazu,
- im Büro mindestens alle 60 Minuten zu lüften und
- in Besprechungsräumen spätestens nach 20 Minuten zu lüften sowie vor beziehungsweise nach jedem Meeting.
Das Lüften sollte 3 bis 10 Minuten andauern.
Auch in anderen Innenräumen, in denen viele Menschen zusammenkommen, sollten diese Lüftungsregeln umgesetzt werden. Das gilt insbesondere in Restaurants, Bars und Geschäften.
Helfer fürs Lüften und Energiesparen
Besonders für Schulen und Büros gibt es zwei wichtige Helfer, um richtig zu lüften und dabei den Energieverbrauch zu schonen:
- CO2-Ampeln zeigen den Kohlendioxidgehalt im Raum an. Der ist auch ein guter Indikator für den Luftaustausch. Die CO2-Konzentration sollte stets unter 1.000 ppm liegen. Übersteigt sie den Wert, ist es Zeit zum Lüften. Temperatur und Luftfeuchtigkeit können so ebenfalls erfasst werden. CO2-Ampeln gibt es auch als Ergänzung für Smart-Home-Systeme.
- Lüftungsanlagen sorgen für den bestmöglichen Luftaustausch, wenn sie dem Raum 100 Prozent Frischluft zuführen. Reine Umluftanlagen verbreiten die Viren schlimmstenfalls weiter im Raum. Bei Mischsystemen sollte der Frischluftanteil so weit wie möglich erhöht werden. Hochabscheidende Filter können helfen die virenbelasteten Aerosole herauszufiltern. Lüftungsanlagen sollten jedoch nicht kontinuierlich vollaufgedreht laufen, sondern an den Bedarf angepasst. Das spart Energie und hält die Betriebskosten gering.
Mehr Tipps zum Sparen in der Heizsaison
Wer im Corona-Winter viel zu Hause ist, heizt auch mehr. Lüften ist nicht das einzige, was Sie dabei tun können, um Heizkosten zu sparen. Weitere Tipps, Anleitungen, Informationen und unseren kostenlosen Online-Rechner für Heizkosten finden Sie auf www.heizspiegel.de